Mittwoch, 16. April 2014

E N D S P U R T.



Sonntag endet die Fastenzeit und auch meine kleine Reihe zum Thema Selber Denken. Wie selbst und ständig denkt ihr? Christine auf jeden Fall brilliert gedanklich. Lest selbst.





»Und wenn ich auf einmal verängstigt erwache,
möchte ich damit nicht sagen, dass die Welt endet. 
Kann jemand sagen, ob der Wind unpünktlich weht?
Ob ›Liebe machen‹ ein Euphemismus ist oder nicht?
Ob man die Versprechungen und Vereinbarungen hält?
Ob uns lauter Leben nicht das Leben kostet? 
Was auf der Erde geschieht, ist reine Anekdote,
die jemand als Angelpunkt der Transzendenz deutet.« 

Martí i Pol


Ein Artikel über Pep Guardiola in der Zeit führte mich zu Martí i Pol. Obiges Zitat sprach mich direkt an. So wie mich Pep Guardiolas Mentalität, sprich seine Einstellung zu seiner Arbeit anspricht. Diesen unaufhörlichen Drang immer mehr Lernen zu wollen, weil er nur darin die Wahrheit zu finden glaubt.
Man kann mir jetzt vorwerfen, dass ich als Frau aus anderen Gründen eine Schwäche für ihn habe. Gut, eine kleine vielleicht. Aber da ist mehr: Ich habe alle Bücher von und über ihn gelesen, das Interview mit César Luis Menotti und ich hatte kein einziges Mal das Gefühl mich im gängigen Fussballklischee wiederzufinden. Ganz im Gegenteil. Plötzlich war ich gewissermassen Fussballfan - wenn auch auf einer anderen Ebene - und das hat mich fasziniert! 

Die vorangegangenen Zeilen sind eigentlich nur eine kleine Einleitung zu einem langen Text, der in meinem Kopf schon eine ganze Weile geschrieben ist. An dieser Stelle genug davon, es wäre wirklich zu lang für heute und vielleicht auch nicht ganz passend. Zum Abschluss nur noch einmal (kurz) auf den Punkt gebracht:

Selber denken ist für mich viel mehr. Es ist nicht nur ein über den Tellerrand hinausschauen, aus reiner (Experimentier)Freude einmal für sieben Wochen quer zu denken und anders zu sein. Es ist ein sich selbst zurück nehmen, sich selbst nicht zu wichtig nehmen, Vorurteile abzulegen, seine Leidenschaft zu fokussieren, nicht anderen gefallen wollen, zu anderen Kulturen Parallelen zu ziehen, Theorien aus anderen Wissenschaften zu transformieren und auf die eigene Arbeit zu transferieren,  sich selbst zu vertrauen und gleichzeitig Zweifel aufkommen lassen. 
Auch wenn das jetzt nach pubertärer Schwärmerei klingt, von Pep Guardiola könnte wir noch viel lernen - und ich hätte bis vor ein paar Jahren nie gedacht, dass Fussball einmal mein Leben und meine Arbeit bereichern wird (siehe oben: Vorurteile ablegen).

Danke.



Foto via



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