Mit zwölf habe ich versucht ein Buch zu schreiben. Ich habe es auf rund 20 Seiten geschafft, war sehr stolz und wusste nicht weiter. Seit dem habe ich einen großen Respekt vor Autoren wie ELISABETH RANK. Die 28-jährige Berlinerin hat vor Kurzem bereits ihr zweites Buch Bist du noch wach? veröffentlicht. Auf ihrem Blog fand ich den Satz Ich fühle mich nicht einer Generation zugehörig und damit das Interesse mehr von Lisa, wie sie sich nennt, zu erfahren. Lisa antwortete prompt und ist damit mein sonntäglicher Gold.Paper.Talk. Danke, Lisa.
Danke für die
Glückwünsche. Schreiben und Sprache bedeuten mir eine Menge, das sind die Wege,
in denen ich mich bevorzugt ausdrücke.
Schreibst du auch ebenso gern Briefe?
Früher habe ich
viele Briefe geschrieben, das ist - ich glaube, aufgrund meines Jobs als
Konzepterin - viel weniger geworden. Ich rede und schreibe den ganzen Tag, da
leidet dann das handschriftliche Schreiben in der Freizeit schon drunter.
Wem würdest du gern mal schreiben?
Ein Briefwechsel
mit Matt Berninger, dem Sänger von The National, würde mich durchaus
interessieren.
Es gibt
Postkarten, die ich mal in einem Sommer bekommen habe, der mit zu den schönsten
meines Lebens gehört, die sind alle in einer Box verwahrt und die würde ich
auch nie hergeben.
Mit welchem Stift schreibst du gern?
Ich muss ehrlich
sagen - ich rege mich im Büro immer über die Stifte auf. Zuhause schreibe ich
vor allem mit Muji Pens, ich besitze aber auch einen Füller. Dieser liegt
jedoch in einem kleinen Samtsäckchen in einem Karton, von dem ich nicht sagen könnte,
wo er sich gerade genau befindet (weil ich vor kurzem umgezogen bin).
Typo beeinflusst
mich sicherlich mehr, als ich selbst wahrscheinlich bewusst wahrnehme. In
meinem Job bei einer Agentur für digitale Markenführung achte ich vor allem auf
Lesbarkeit und Klarheit, das sind die Attribute, die auch der Privatperson Lisa
am besten gefallen.
Hast du ein Lieblingspapier?
Fasziniert dich das Material?
Am Medium Papier
interessiert mich nicht wahnsinnig viel - ich finde es spannender, was Menschen
damit anstellen. Ich finde Papier als Trägermedium toll, aber wie gesagt,
interessiert mich eher das, was draufsteht als das Papier selbst.
In Magazinen finde
ich vor allem Ablenkung, glaube ich. Aber ich bin auch niemand der jede Woche
tausend Magazine mit nach Hause schleppt.
Und welche gehören dann zu den
Magazinen, die du mitschleppst?
Ich lese die Zeit
und am liebsten das Zeit Magazin. Im
Abo habe ich das Revue Magazin, sowie
den Weekender. Aber gerade auf Reisen
im Zug oder Flugzeug kommen mir Magazine gelegen, obwohl ich auch zusätzlich
immer noch ein Buch dabei habe. Früher habe ich mehr Magazine gelesen,
mittlerweile habe ich weniger Zeit und wähle deswegen genauer aus. Zu mir und
meinem Freund nach Hause schaffen es die oben genannten Magazine, die
brandeins, das Du Magazin und auch mal
eine Gentlewoman.
Ich nehme mir
immer wieder vor, meine Zeit in der U-Bahn zu nutzen, am Ende bin ich aber
froh, wenn ich einfach Musik dabei habe - und da ich eher zu hochfrequentierten
Zeiten fahre, lese ich da eher selten. Bücher lese ich vor allem abends im Bett
- und der momentane Stapel von Büchern, die noch zu lesen sind, ist fast einen
Meter hoch. Zu meinen Lieblingsautoren zählen Tilman Rammstedt, Thomas Pletzinger, Katrin Seddig, Miranda July und John Green.
Empfindest du große Unterschiede beim
Lesen zwischen Blogs und Magazinen?
Bei Blogs interessieren
mich die Menschen dahinter, die subjektiven Perspektiven, die meistens ohne
Lektorat und Kontrollinstanz ins Netz geschrieben und veröffentlicht werden,
bei Magazinen lege ich mehr Wert auf Textarbeit und Recherche sowie
Bildmaterial und Haptik.
Was wünscht du dir für die Zukunft
der Magazinwelt?
Ich mag es, wenn
Magazine darauf achten, wie sie gelesen werden - d.h. was das Format und das
Papier angeht. Und ich wünsche mir, dass mit Fingerspitzengefühl lektoriert
wird. Alles in allem lege ich persönlich mehr Wert auf Text und Lesbarkeit als
auf Bilder – deswegen liegt dort auch mein Schwerpunkt in der Magazinauswahl, ich
wünschte, noch mehr Menschen würden die Chance bekommen, ihre Magazinideen hochwertig
umzusetzen.
Auf meinem Blog
schreibe ich ja quasi permanent, eine wirkliche Schreibpause gibt es demnach
nie. Was das nächste Buch angeht, grinse ich mal in mich hinein, dort baut sich
nämlich schon die nächste Geschichte, würde ich sagen.
mal so eine ganz andere sicht, das gefällt!
AntwortenLöschenund schön, dass es auch mal unschöngeistige magazine wie das zeit magazin, brandeins und du genannt werden, denn die gibt es auch noch!
/
t
ich stimme dir zu, t! und es sind auch eher die magazine, die ich lese. hinzukommen würden, apartamento und auch das süddeutsche magazin. danke fürs interview, habe leider die lesung in berlin verpasst, ich gehe jetzt mal nach dem buch schauen. schöne grüße, wiebke
AntwortenLöschenmhm, erfrischend entspannt.
AntwortenLöschenja,
AntwortenLöschensehr schön. und na klar, das zeit und süddeutsche magazin, brandeins und du werden gern gelesen:)
aber wunderbar, eine "echte" autorin in der runde.
so anders.
so sehr gut.
und jetzt kauf ich das buch.
Ach, Deine Goldpapertalks sind einfach grossartig! Ich glaube, ich gehe mir morgen das Buch kaufen, ich brauch noch Lektüre für meinen Italientrip.
AntwortenLöschenDie ist ja nett....
AntwortenLöschenSo würde-man-gerne-kennen-nett.
Feines Interview!
Liebe Grüsse!