Endlich mal ein Gold.Paper.Talk aus Hamburg! Stella studiert Kommunikationsdesign und ist wie gemacht für ein Interview, schließlich ist sie mindestens genauso papieraffin wie ich. Ihr Kopf ist voller Ideen und ihr schöner Onlineauftritt KONGLOMERAT spricht Bände. Merci, Stella!
Liebe
Stella, du bist ein kreative Bombe. Konglomerat ist dein virtueller Ort des
Schaffens. Wie kommst du auf all’ diese Ideen? Wo findest du Inspiration?
Marleen, danke für das Kompliment. Es tut gut das zu hören.
Konglomerat ist meine Art mich auszudrücken
und auszutoben. Sozusagen meine kreative Plattform, für alles, was mir
einfällt. Ich setzte mir selber keine Grenzen und versuche alles umzusetzen,
was in meinen Augen Potenzial hat. Die Ideen scheinen einfach in meinem Kopf zu
wohnen und entscheiden sich dann und wann mal zum Vorschein zu kommen. Wenn sie
mir gefallen, werden sie umgesetzt. Ich lasse mich gerne durch die unendlichen
Welten des Internets inspirieren und merke dann doch immer wieder, dass ich das
eigentlich gar nicht unbedingt brauche.
Auch
in Magazinen?
Ich liebe Print, deswegen studiere ich auch
Kommunikationsdesign. Mein Geschaffenes druckfrisch in den Händen zu halten,
daran zu riechen und es anzufassen ist ein wunderschönes und befriedigendes
Gefühl. Die Magazinwelt erinnert mich einfach immer wieder daran, wie toll
Bilder und Text auf tollem Papier harmonieren.
Die meisten Magazine möchte ich einfach nur
besitzen, weil sie so wunderschön sind und meinem Designerauge sehr zusagen. Frankie,
Kinfolk, Gather, The Weekender, Cereal, Wilder, Material Girl,
Dummy, Dazed and Confused... um nur einige der reizenden Prachtstücke zu
nennen. Für wirkliche Inspiration besitze ich so ziemlich jede Ausgabe des Lürzer
Archiv's und der Novum.
Wann
liest du? Hast du Leseritual?
Ich lese leider viel zu selten. Habe aber
einen riesigen Haufen an Büchern und werde magisch von ihnen angezogen. Ich
kann keinen Buchhandel verlassen ohne etwas gekauft zu haben. Daher lese ich
meistens in den Ferien, wenn ich bei meinen Eltern auf dem Land bin oder im Urlaub.
Dann gibt es auch kein Halten mehr und ich verschlinge alles, was mir zwischen
die Finger kommt. Deswegen habe ich leider kein wirkliches Leseritual. Das
Einzige, was ich wirklich immer mache ist ein Kakao oder Tee zu trinken, Obst
oder Kekse zu essen, Wollsocken an und eine Kuscheldecke.
Als Sammeln würde ich es nicht bezeichnen. Es
ist eher so eine Art Bewunderung für das geschaffene Werk. Gefällt mir eine Ausgabe,
kaufe ich mir die nächste, bis ich aus unterschiedlichen Gründen das Interesse
verliere.
Schreibst
du noch Briefe oder Postkarten?
Ich liebe es zu Schreiben, meine eigene
Handschrift zu beobachten und zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt. Immer
wenn es einen besonderen Anlass gibt, schreibe ich einen Brief oder eine Karte.
Ich stecke sehr viel Liebe in meine Briefe und Karten und versuche mir immer
etwas Neues und Originelles einfallen zu lassen. Das ist mir auch bei
Konglomerat wichtig. Jeder der etwas bei mir bestellt bekommt eine handgemachte
Karte und eine persönliche Widmung dazu. Ich finde, dass macht ein Produkt erst
so richtig lebendig und persönlich. Außerdem bin ich ein Fan von mehrfach
Verwertbarem. Deshalb gibt es bald handbezogene Postkarten, die aus den
Inhalten meiner Notizbücher entstehen.
Hast
du ein Schriftstück, das dich begleitet?
So konkret habe ich kein Schriftstück.
Allerdings habe ich in der Heimat eine große Kiste, in der alle Briefe und
Karten archiviert sind, die ich je bekommen habe. Es ist witzig sie ab und an
zu öffnen und sich durch zu lesen, was man früher so geschrieben hat. Eine
kleine Schatztruhe würde ich es nennen. Teilweise sind da wirklich Briefe von
Leuten, mit denen ich schon seit Jahren keinen Kontakt hatte. Schön, sich so
etwas von der Vergangenheit bewahren zu können.
Zu
Stiften pflegst du auch ein besonderes Verhältnis...
Stifte sind so etwas wie mein Verhängnis. Ich
habe den Überblick über meine Sammlung verloren. Am liebsten hätte ich ein
riesiges Regal voll von meinen liebsten Stiften und alle in mindestens
dreifacher Ausführung. Manchmal, wenn ich einen besonderen Stift gefunden habe,
möchte ich ihn am liebsten gleich in größeren Mengen kaufen, da ich Angst habe
er könnte bald nicht mehr verfügbar sein. Auf einen Stift bin ich ganz
besonders stolz: eine Sonderedition von Montblanc. Den habe ich mal zum Geburtstag
bekommen. Ein tolle Prozedur, wenn man ihn vor dem Schreiben mit Hilfe eines
Tintenfasses aufzieht.
Meine Vorliebe sind einfach besondere
Schreibwaren. Deswegen unter anderem auch Konglomerat. Es wird neben den
außergewöhnlichen Notizbüchern auch besondere Stifte, alte Schreibwaren,
handbedruckte Geschenkpapiere, Postkarten, besondere Tinte, außergewöhnliche
Stifteboxen etc. geben. Mein Ziel ist es Konglomerat als einen Ort für
Schreibwütige, Kreative, Papierliebhaber & Nostalgiker zu etablieren. Ich
hoffe es wird eines Tages so, wie ich es mir vorstelle.
Alle Papiere sind meine Lieblingspapiere. Ich
liebe die Haptik, die Vielfältigkeit, die Wandelbarkeit. Was man aus Papier
alles machen kann ich unfassbar. Während meines Studiums habe ich gelernt, dass
Papier einfach alles kann und deswegen wünsche ich mir eine Zukunft in der ich
beruflich mit Papier zu tun haben werde. Mein Traum ist es eines Tages bei
Paperlux zu arbeiten oder mich wirklich mit meinen Notizbüchern und den besonderen Schreibwaren finanzieren zu
können. Ich hoffe er wird wahr.
Empfindest
du große Unterschiede beim Lesen zwischen Blogs und Magazinen?
Um ehrlich zu sein: Ja! Es geht einfach
nichts über Magazine. Das Gefühl des Papieres in den Händen, der Geruch beim
Umblättern, die Emotionen die es auslöst, wenn man es das erste Mal aufklappt.
Unbeschreiblich. Das alles kann mir ein Blog nicht geben. Auch wenn ich sie
sehr gerne lese und mich immer brennend interessiert was es Neues gibt, ein
Printprodukt ist und bleibt etwas Besonderes.
Wie
siehst du die Zukunft der Magazinwelt?
Schwer zu sagen. Ich denke für mich persönlich wird sie wachsen und
wachsen. Es wird immer Etwas geben, das ich noch nicht kenne. Aber im
Allgemeinen wird es wohl eher ein Luxusgut werden. Die meisten Menschen werden
auf E-Books und E-Magazine umsteigen, weil es einfach bequemer ist und
wahrscheinlich auch günstiger. Print wird nach und nach wohl leider aussterben
und die, die überleben, werden einfach immens teuer sein. Hoffen wir einfach
mal, dass ich Unrecht habe.
Es gibt ein paar Leute, die ich bewundere, so
wie Nikole Herriot zum Beispiel. Aber im Großen und Ganzen würde ich einfach
gerne meinen Freunden öfter mal eine kleine Aufmerksamkeit zu kommen lassen:
ihnen heimlich Briefe in den Postkasten werfen oder sie regelmäßig zu einem
pompösen Dinner bei mir einladen.
meRci. füR diesen einblick.
AntwortenLöschendas gemisch 'stella' ist zum veRsinken. und tRäumen.
liebe gRüße. käthe.
so viel teilbares in den gedanken. aufgehobenheitsgefühle tun sich da auf. und einfach freude.
AntwortenLöschenach wie schön! erst letzte woche bin ich bei konglomerat gelandet und habe mich umgesehen. heute hier gleich mehr über stella zu erfahren ist toll – danke!
AntwortenLöschenschöön! ja, die stella ist ne tolle!
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