Mittwoch, 17. April 2013

WI E WO L L EN W IR L ES EN?


Neben der Meldung, dass die ZEIT im ersten Quartal 2013 einen neuen Auflagenrekord erreichte, prangt die Ankündigung eines neuen Online-Magazins in den Niederlanden: DE CORRESPONDENT. Soweit nichts Besonderes, doch die Initiatoren lassen sich ihre Arbeit nicht durch Werbung finanzieren, sondern durch Mitgliedergebühren. Mehr als 18 000 Menschen zahlten bis heute die 60 Euro, die Plattform soll im September online gehen.

Da ist sie wieder die Frage nach Print oder Online oder PRONTLINE?

Offensichtlich herrscht verbreitet die Knock-Out-Meinung: Entweder oder.
Die beiden Meldungen zeigen jedoch: Print lebt, Online auch. Gut muss es halt sein. Und ein wenig elitär. Freiheit zu publizieren ist zwar großartig, das Internet bietet meiner Identität Raum, in der Zeitung würde ich gerne stehen, dafür muss ich aber meist mehr leisten. Und das ist auch gut so.

Daueronline. Überangebot. Was suche ich hinter dem Bildschirm? Belohnung für mein ICH? Möchte ich mehr geben oder nehmen? Möchte ich sehen wie andere leben, essen, Dinge schön finden? Möchte ich mich inspirieren? Mein Leben vergleichen?

Was suche ich hinter dem Zeitungspapier? Ist es das Gefühl des Informiert-Seins? Suche ich Geschichten? Und wer macht die überhaupt? Ist das alles? 

Die Fusion zwischen Sachebene und Gefühl. Journalistische Arbeit nicht mit durch Wirtschaftskraft zu bezahlen, sondern durch ihre Leserschaft klingt gut. Und macht mich gespannt auf alles was kommt. 
Guter Journalismus ist unabhängig von Print- oder Onlineideen, solange er an seiner ehrenhaften Aufgabe treu bleibt: mit dem Rundblick auf seine Leserschaft das Leben zu beschreiben.



1 Kommentar:

  1. Printmedien hinken gnadenlos hinterher was Aktualität und Spontanität betrifft. Online-Magazine hingegen können niemals ein haptisches Erlebnis werden, geschweige denn angenehm für die Augen sein. Also definitiv Prontline! Bleibt abzuwarten wie sich die niederländische Online-Idee entwickelt …

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