Perfekt zum Winterzeitwochenende erscheint die zweite Ausgabe des H E I M A T Z I N E. Kauft man hier oder auch bei Printe. In der Gedeck-Ausgabe steckt die gute Laune des vergangenen Sommers, sowie appetitliche Kindheitserinnerungen, schnörkelloses Essen, analoge Photographien, Zwetschgen und Zimt wird auch nicht vergessen. Lecker!
Eine der drei Macher des Magazins ist L I N A. Vierundzwanzig, aus Berlin, dasmädchenmitdenlocken. Ursprünglich aus Norddeutschland, studiert sie in der Hauptstadt Druck- und Medientechnik, auch wenn ihr Herz am Norden hängt. Für ihre Tatkraft ein eigenes Magazin zu produzieren bekommt sie meine Bewunderung, sowie Lob für den Anstoß zu einem neuen G O L D P A P E R T A L K. Finally! Der Sommer war lang und so ...
Liebe Lina, endlich ein neuer Gold.Paper.Talk über Magazine, Papier lesen und schreiben... Was liest du?
Es gibt einige,
wirklich besondere Magazine, denen man anmerkt, dass sich jemand Gedanken
gemacht und diese toll umgesetzt hat. Die besten Beispiele dafür sind für
mich das Kinfolk Magazine, die Päng und die Froh! Außerdem bin ich ein
großer Zine-Fan. Die in kleiner Auflage, selbstproduzierten Hefte sind ganz
besonders und mit ganz viel Liebe zum Detail entwickelt. Mein liebstes ist
das Ain't Magazine (und das Heimat Zine natürlich).
Ich versuche,
öfter neue Magazine zu kaufen, weil ich es für eine gute Art, mein Geld
auszugeben, halte. Ein schönes Heft macht mich glücklich.
Ja! Ich sammle und
sammle und kann schön Gedrucktes ganz schwer wegwerfen. Und wenn ich die
Zeitschrift wegwerfen muss, dann trenne ich vorher die schönen Seiten aus
dem Heft heraus. Bei meinem letzten Umzug habe ich mir als Limit gesetzt
von jeder Zeitschrift nur eine Ausgabe zu behalten. Hat nicht bei
allen funktioniert. Nun habe ich in meinem Bücherregal eine Reihe
verschiedenster Zeitschriften, in einer Kiste neben dem Schreibtisch und
überall in der Wohnung verteilt noch ein paar. Ganz bewusst und erlaubt sammle
ich die Page und das Kinfolk Magazine, eine fachliche und eine
wunderschöne.
Wo und wie liest du?
Ich komme – wie so
viele – leider viel zu selten zum Lesen, nehme mir aber nun immer öfter Zeit
dafür. Dadurch, dass ich in letzter Zeit viel gereist bin und die
Zugfahrten, Flüge und Mitfahrgelegenheiten mit guten Büchern verbracht
habe, möchte ich diese schöne Beschäftigung auch wieder mehr in den
Alltag integrieren. Die Zeit genieße ich dann sehr bewusst. In der Sonne
auf dem Balkon oder ganz gemütlich im Bett zelebriere ich das Lesen an
sich.
Magazine lese ich
auch im Alltag. Am Tisch, in der Küche, in der Uni… dann gerne auch mit einem
guten Kaffee oder Tee dazu.
Du bloggst, aber bist auch Editor des
Heimat-Magazins. Wo liegen die Unterschiede beim Lesen von Blogs und Magazinen?
Zum Beispiel die
Zeit, die man sich nimmt und wie lange man verweilt. Ich nehme mir zwar
mehr Zeit, Blogs zu lesen, doch gleichzeitig überfliege ich viele auch nur.
Schaue mir Bilder an, lese nur kurze Textpassagen. Aber das finde ich auch
okay. Ich denke, es wird sich ganz natürlich so aufteilen, dass das
gedruckte Medium für besondere Gestaltung und aufmerksamen Konsum und das
digitale für den Alltagskonsum da ist. Umso schöner ist es aber, wenn
einen bestimmte Blogs doch zur Ruhe bringen und bewusst genießen lassen.
Bei Blogs vermisse ich manchmal, dass
man sie nicht anfassen kann. Hast du ein Lieblingspapier?
Ein
Lieblingspapier habe ich nicht, aber es ist mir wichtig, gutes, besonderes
Papier zu benutzen. Beim Schreiben, Drucken, Anfassen macht das einen
Riesenunterschied. Kraftpapier und bunte Papiere finde ich sehr spannend,
weil man damit ganz anders umgeht. Welche Farbe passt dazu und wie wirkt sie
darauf, was hat man für Möglichkeiten, das Papier zur Gestaltung
einzusetzen…
Briefe schreibe
ich leider viel zu selten. Postkarten nur aus dem Urlaub. Als ich von Hamburg
nach Berlin gezogen bin, habe ich aus lauter Heimweh und Sehnsucht nach
meinen Freunden dort viel Post verschickt, aber das ist mit den Jahren
weniger geworden. Nun versende ich manchmal Fotos. Aber ich versuche mal, diese
Frage als Erinnerung und Anstoß zu nehmen.
Ich habe
Erinnerungskisten, in denen ich viele sammle. Darunter sind Liebesbriefe aus
der Grundschulzeit, Zettelchen aus dem Gymnasialunterricht, Karten, Briefe
und Fotos von Freunden und Familie.
Es gibt
verschiedene Bilder, die nach jedem Umzug wieder aufgehängt werden. Über meinem
Bett hängt z.B. immer die vergilbte Seite, welche ich vor Jahren mal aus
der Neon getrennt habe.
Wem würdest du gern mal schreiben?
Wenn ich spontan
jemandem schreiben würde, dann Olli Dittrich. Ich war letztes Jahr bei einer
Lesung und finde ihn einfach großartig. Sein Humor, seine Intelligenz und
die norddeutsche Art machen ihn sympathisch und bewundernswert für
mich.
Ganz klar: ja! Ich
mag es sowieso, mir alles ganz genau anzuschauen und zu träumen. Durch mein
Studium wurde mein Interesse für Schriften geweckt. Daraus ergibt sich,
dass ich oft stehen bleibe, um mir Typografien anzusehen. Besonders alte
Ladenbeschriftungen haben es mir angetan. Gefallen und fallen mir einige
besonders auf, dann halte ich sie in einem Foto fest. Aus einer Schrift
habe ich zum Beispiel ein Espresso-Etikett gestaltet.
Du studierst Druck- und
Medientechnik, hat das dein Blick auf Magazine verändert und erweitert?
Ich habe während
meines Studiums Wissen zur Gestaltung, Planung und Produktion von
Druckprodukten angesammelt. Es ist natürlich ein Mehrwert, den Markt zu
kennen und sich den Möglichkeiten bewusst zu sein, die es gibt (vor allem
Drucktechniken und Veredelungen könnten viel mehr und besser eingesetzt
werden). Doch ich denke, dass die Mehrwerte vor allem um die technische
Ausbildung herum entstehen: durch Geschmack und Gespür, persönliche
Erfahrungen und Menschen, die einen inspirieren.
Ich wünsche mir,
dass es mehr Magazine gibt, die das beinhalten, wovon die Herausgeber träumen
und wonach die Leser suchen. Weniger das, was die Werbeindustrie verlangt.
Denn das und die gute Gestaltung machen ein Magazin für mich
interessant.
schön:) sehr...
AntwortenLöschen<3
AntwortenLöschengeerdeter detailhimmel.
AntwortenLöscheneinfach schön.
so, so toll!
AntwortenLöschenDas Lockenmädchen, sehr gemocht.
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