Sonntag, 2. Februar 2014

L I C H T M E S S.



An der Vergangenheit krallen und in Erinnerungen schwelgen löst bei mir ein unwohliges Gefühl aus. Dennoch liebe ich Traditionen, die mich auf meinem Weg begleiten und manch' Situation einfacher gestalten können. Heute ist L I C H T M E S S. Ein vergessener Tag, der vor Jahrzehnten noch eine viel größere Bedeutung hatte. Datiert auf den 2. Februar, genau 40 Tage nach Weihnachten, war dieser Tag nicht nur für die Christen von Wichtigkeit, sondern vor allem auch für die Bauern: beginnt ihr Jahr genau heute. Das hieß für die Mägde und Knechte, dass sie ihr Jahreslohn bekamen und zeitgleich die Hofstelle wechseln konnten. Für den Bauern hieß es "Halbzeit" für den Wintervorrat, der nun noch zur Hälfte da sein sollte. Auch das Wetter des 2. Februars wurde genau betrachtet: 

Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.

Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.



Ist’s zu Lichtmess klar und hell,
kommt der Frühling nicht so schnell.

Was soll ich sagen? Hier scheint die Sonne und es ist mild, fast frühlingshaft. Gestern war es nass und kalt, ein unangenehmer Wintertag. Addiert man die beiden Tage, so hält es sich die Waage und der Frühling ist eigentlich nicht mehr so weit… und der Wintervorrat an Farben und Wörter beim erneuten Lesen füllt den Speicher mindestens bis zur Hälfte..

Aber vielleicht schneit und stürmt es ja an anderen Orten?


Nachtrag Miucca Prada:



1 Kommentar: