Wie angekündigt gibt es hier während der Zeit ein paar Gedanken von Menschen zum Selber denken. Heute von Ghislana.
Wie oft kommt das Wort denken im Text vor? Sorry.
Lob der Langsamkeit
Ganz überrascht war
ich, als ich Marleens Einladung bekam zu einem Gastspiel auf ihrem Blog, in der
Fastenzeit. Ein Zitat zum Nachdenken, zum Selberdenken wünscht sich Marleen. „Worte
zum Leben“ sammle ich auch, seit vielen Jahren schon. Manchmal habe ich schon
kleine Sammlungen davon an liebe Menschen verschickt. Zuweilen bleibt die
Aussage eines dieser Worte über lange Zeit ganz dicht an mir dran, begleitet
die Tage, den Alltag, andere Worte rücken nur von Zeit zu Zeit in den Fokus der
Aufmerksamkeit.
Nachdem ich in
einem lange gesuchten Büchlein einen wunderbaren Text eines jungen Indianers
über die Zeit gefunden hatte, „verfolgte“ mich dieser
Tage das Thema „Zeit“ regelrecht. Naja, es war nicht gerade ein Angriff auf
mich, doch behutsam und zugleich drängend war das Thema unterschwellig immer
da, und immer wieder beschäftigte es mich. Eigentlich ist das sogar schon eine
lange Zeit so, und schon eine lange Zeit „arbeite“ ich daran.
Ich lasse mich
nicht mehr hetzen, ganz bewusst nicht mehr. Ich „schaffe“ dennoch so Einiges,
und lasse immer wieder mal etwas los von dem, was ich eigentlich auch noch
schaffen möchte… Das gelingt mir mal besser, mal weniger gut und manchmal gar
nicht und ich werde überrollt von sich jagenden Terminen.
In meinem Haus
stehen einige „immerwährende“ Kalender mit Sprüchen. Manchmal schaue ich
wochenlang nicht darauf, dann blättere ich darin wieder und bleibe irgendwo
hängen. An der Seite meines Werktischs steht einer. Der gerade aufgeblätterte
Spruch passte neulich gar nicht recht in Jahreszeit und Befindlichkeit und ich suchte
nach etwas, das gerade auf mich passt:
„Lege einmal hundert Meter in einer halben
Stunde zurück – du wirst erstaunliche Entdeckungen machen.“ (Nach einer Regel des Vereins zur Verzögerung der
Zeit)
Da war er wieder,
der sanfte Anstoß… Nicht durch die Zeit rasen, sondern sie füllen: nicht mit
Tempo, sondern mit Ruhe. Nicht mit Haben, sondern ganz einfach mit Sein,
Dasein, Sosein, in diesem Augenblick. Vielleicht habt ihr Lust es auch wieder
einmal auszuprobieren: aus dem oft viel zu schnellen, zu bunten und zu lauten
Alltagstakt hinausgehen: innehalten, für einen Dialog mit all dem Lebendigen da
draußen, für eine halbe Stunde lang, in Ruhe und langsam Augenblicke
aneinanderreihen, Augenblicke, für die man sich sonst kaum Zeit nimmt. Dabei
tut es so gut...
Meine Fotos
entstanden während eines Spaziergangs an der Schmölde. An einigen Stellen habe
ich mich ganz einfach eine Weile hingesetzt und meine Sinnesantennen
ausgefahren, das ist so spannend und zugleich auch erdend. Ein Zurückholen aus
atemlosen Rennen ins Sein, Dasein. Solche Zeit hat man erst, wenn man sie sich
nimmt. Habt eine gute Zeit.
Huch, jetzt hätte ich es fast verpasst, hatte ein bisschen "Blogfastenzeit..." ;-), seit gestern passen die Fotos ja auch wieder wettermäßig... Lieben Gruß zu dir und Dankeschön für das Plätzchen bei dir...
AntwortenLöschenWas für ein schöner Beitrag, liebe Ghislana, ich kann so viel von dir lernen, vor allem das Im-Augenblick-Leben muss ich noch kräftig üben. LG Rebekka
AntwortenLöschenwie gut das tun wird: 100 meter in einer halben stunde! ich werde die langsamkeit üben. danke für deinen nachdenkenswerte worte und die unglaublich gut passenden bilder dazu!
AntwortenLöschenherzlichst, mano
Ein schöner Schubser in die Langsamkeit, Danke!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße, Cora
Wunderbare Gedanken , liebe Ghislana! Ja , ich arbeite auch daran , mir Zeit zu schenken , gelingt mir natürlich auch nicht so oft wie ich es gerne hätte , aber immerhin , ein Anfang ist getan . Bessere Gedanken für die Fastenzeit könnte ich mir kaum vorstellen - vielen Dank !
AntwortenLöschenDir und Mano wünsche ich wunderschöne , fröhliche Tage !
Herzlichst Ursula
Liebe Ghislana,
AntwortenLöschennicht mehr hetzen lassen - das ist derzeit mein Thema. Krankheitsbedingt hat sich in den letzen Wochen soviel aufgestapelt den Stapel werde ich Blatt um Blatt abtragen - in meinem Tempo - nicht in dem den mein Chef glaubt.
Ein knappes Dutzend Sprüchekalender sind bei uns im Haus verteilt.. lesen ja - danach leben oft so schwer.
herzlich Judika
herzlich Judika